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WHO spricht bei COVID-19 nun von Pandemie

11. März 2020

Lange hat sich die Weltgesundheitsorganisation damit schwer getan, die weltweite Ausbreitung des Coronavirus als Pandemie zu bezeichnen. Doch jetzt hat sich die Lage verändert.

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Schweiz Genf | WHO | Coronavirus | Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor
Bild: picture-alliance/Photoshot

Der globale Coronavirus-Ausbruch hat nun die Ebene einer Pandemie, also einer Epidemie großen Ausmaßes, erreicht. Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, erklärte in Genf, seine Organisation habe diesen Ausbruch rund um die Uhr bewertet und man müsse nun von einer Pandemie sprechen. "Wir sind zutiefst besorgt über das alarmierende Ausmaß der Ausbreitung, den Ernst der Lage und über das alarmierende Niveau der Untätigkeit im Kampf gegen das Virus", sagte er. "Wir gehen davon aus, dass in den kommenden Tagen und Wochen die Zahlen weiter steigen werden", fügte er hinzu.

Fallzahlen sind um das 13-Fache gestiegen

Tedros wies darauf hin, in den vergangenen zwei Wochen habe sich die Zahl der COVID-19-Fälle außerhalb des Epizentrums China um das 13-Fache erhöht. Die Zahl der betroffenen Länder habe sich verdreifacht. Weltweit sind nach den Worten des Äthiopiers bislang mehr als 118.000 Fälle in 115 Ländern offiziell registriert worden. Gestorben seien an der neuartigen Lungenkrankheit bislang 4291 Menschen.

Slovakai Bratislava | Desinfizierung eines Busses wegen Coronavirus
In Bratislava in der Slowakei wird ein Linienbus desinfiziert Bild: Getty Images/AFPV. Simicek

Findet, isoliert, testet...

Alle Länder könnten den Verlauf dieser Pandemie noch ändern, betonte der 55-Jährige. "Findet, isoliert, testet und behandelt jeden Fall und geht jeder Spur nach." Dass die WHO die Situation nun als Pandemie bezeichne, ändere nichts an der Beurteilung hinsichtlich der Bedrohung durch dieses Virus, wies Tedros darauf hin.

Es gibt keine offiziellen Kriterien der WHO, ab wann ein Krankheitsgeschehen als Pandemie einzuordnen ist. Landläufig wird darunter eine Krankheit verstanden, die sich unkontrolliert über Kontinente hinweg ausbreitet.

China Wuhan | Medizinisches Personal im Red Cross Hospital
Medizinisches Personal in einem Krankenhaus in der chinesischen Provinz Hubei Bild: Getty Images/AFP/Str

Das neue Virus Sars-CoV-2 war im Dezember erstmals in der chinesischen Millionenmetropole Wuhan auf einem Tiermarkt entdeckt worden. In der Volksrepublik entspannt sich die Lage langsam wieder. Anders sieht es im Rest der Welt aus. Besonders schwer traf es Südkorea und den Iran. In Europa ist vor allem Italien betroffen. Die Behörden registrierten dort inzwischen 12.462 Infizierte und 827 Todesopfer. Experten vermuten eine hohe Dunkelziffer.

In Deutschland infizierten sich mehr als 1800 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus. Drei Patienten verstarben an der neuartigen Lungenkrankheit.

se/pg (rtr, ap, dpa, afp)