Elf Bergleute nach zwei Wochen gerettet
24. Januar 2021Zwei Wochen nach einem Grubenunglück im Osten Chinas kann die Rettungsmannschaft einen Erfolg vermelden. Zunächst wurde ein verschütteter Bergmann aus der Goldmine geborgen. Die Rettungskräfte hätten den "extrem erschöpften" Mann zurück ins Freie geholt, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua. Dann kamen nacheinander weitere Bergleute durch einen extra gebohrten Rettungsschacht wieder ans Tageslicht. Knapp ein Dutzend Minenarbeiter, von denen es bis zuletzt Lebenszeichen gab, waren in der Grube in Qixia nahe Yantai (Provinz Shandong) gefangen. Von anderen Verschütteten hingegen fehlt jede Spur.
Schläge gegen die Bohrstange
Am 10. Januar hatte es - aus noch ungeklärten Gründen - in der Mine eine Explosion gegeben. Erst eine Woche später vernahmen die Rettungskräfte erste Lebenszeichen von zwölf Bergleuten, die in rund 600 Meter Tiefe gefangen waren. Rettungstrupps hatten Staatsmedien zufolge Löcher gebohrt und dabei Schläge gegen das Bohrgestänge gehört. Über das Loch seien dann Nährstofflösungen an Stahlseilen in die Tiefe herabgelassen worden. Die Retter hätten gespürt, wie von unten an den Seilen gezogen worden sei.
Später hätten die Verschütteten dann einen Zettel mit der Bitte um Medikamente und Verbandszeug hochschicken können. Laut Xinhua berichteten sie auf dieser Nachricht von mehreren Verletzten sowie viel Rauch und Wasser im Schacht.
Zwei Tage bis zur Anzeige
Chinas Minen gelten als die gefährlichsten der Welt. Jedes Jahr kommen Tausende Bergleute ums Leben. Schlechte Sicherheitsvorkehrungen und mangelnde Aufsicht aufgrund von Vetternwirtschaft sind häufig die Ursachen. Viele Unglücke werden auch vertuscht. Das für die Goldmine in Qixia verantwortliche Bergwerksunternehmen meldete den Behörden das Unglück laut der Agentur Xinhua erst zwei Tage danach. Zwei hohe Funktionäre, der Parteichef und der Bürgermeister von Qixia, seien ihrer Posten entbunden worden, hieß es.
ml/AR (dpa, rtr)