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Varoufakis wirbt um Unterstützung

5. Februar 2015

Griechenlands neuer Regierungschef Tsipras und Finanzminister Varoufakis reisen derzeit durch die EU, um für eine Neuverhandlung der Schulden zu werben. Heute ist Varoufakis bei Bundesfinanzminister Schäuble.

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Griechenlands Finanzminister Varoufakis in Frankfurt 04.02.2015 (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/K. Pfaffenbach

Vor seinem Treffen mit Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble in Berlin hat Griechenlands Finanzminister Gianis Varoufakis um deutsche Unterstützung für die neue Schulden- und Sparpolitik seines Landes geworben. "Ich denke, von allen Ländern in Europa verstehen die Deutschen am besten diese simple Nachricht. Wenn man eine stolze Nation zu lange demütigt und sie Verhandlungen und Kummer einer Schuldendeflationskrise aussetzt, ohne Licht am Ende des Tunnels, dann gärt es in dieser Nation irgendwann", sagte Varoufakis in einem Interview mit dem Ersten Deutschen Fernsehen.

Griechenland sei nicht allein Schuld an der Euro-Krise, auch beim europäischen Krisenmanagement seien Fehler gemacht worden. "Wir sind der erste Dominostein, der gefallen ist, aber wir sind nicht für den Dominoeffekt verantwortlich", sagte er.

EZB zieht Zügel an

Varoufakis bat zudem die EU-Partner um Zeit, damit die Athener Regierung ihre Vorschläge zur Lösung der Schuldenkrise vorlegen könne. Die EU solle sein Land nicht mit einem Ultimatum unter Druck setzen, sagte Varoufakis. "Gebt uns bis Ende Mai, bis zum Anfang des Sommers, damit wir unsere Lösungsvorschläge auf den Tisch bringen können, um mit unseren Partnern darüber zu beraten", sagte er. Dann könnten im Sommer neue Absprachen zwischen seinem Land und Europa getroffen werden."

Die Europäische Zentralbank (EZB) hob unterdessen eine Sondergenehmigung für den Einsatz griechischer Staatsanleihen auf. Die Bonds könnten ab dem 11. Februar nicht mehr als Sicherheiten für Bankkredite akzeptiert werden, teilte die EZB am Mittwochabend mit. Bisher habe Griechenland die Schuldtitel entsprechend einsetzen können, obwohl sie nicht die üblichen Mindestanforderungen an Ratings erfüllen. Die Entscheidung des EZB-Rates basiere darauf, dass derzeit nicht mehr mit einem erfolgreichen Abschluss der Überprüfung des Reformprogramms gerechnet werden könne, hieß es zur Begründung.

Das griechische Finanzministerium reagierte gelassen auf die Ankündigung der EZB zu den griechischen Anleihen. Dies habe "keine negativen Auswirkungen" auf den Finanzsektor des Landes, hieß es am Mittwochabend. Die griechischen Banken könnten ihren Finanzbedarf auch über andere Quellen decken

gmf/pab (afp, dpa, rtr)