Mumbai-Attentäter hingerichtet
21. November 2012Mohammed Ajmal Kasab (Artikelbild) sei am Mittwoch in einem Gefängnis im westindischen Pune gehängt worden, teilte das Innenministerium mit. Indiens Präsident Pranab Mukherjee hatte Anfang des Monats ein Gnadengesuch des 24-jährigen Pakistaners abgelehnt. Kasab war daraufhin von Mumbai (früher Bombay) in ein Gefängnis in Pune, der zweitgrößten Stadt des Bundesstaats Maharashtras, gebracht worden.
Bei dreitägigen Anschlagsserie im November 2008 hatte Kasab zusammen mit neun Komplizen 166 Menschen ermordet. Neun Angreifer wurden von indischen Sicherheitskräften getötet. Unter den Opfern waren 28 Ausländer, darunter drei Deutsche. Mehr als 300 weitere Menschen wurden verletzt. Die Terroristen hatten im Stadtzentrum unter anderem ein jüdisches Zentrum, Luxushotels, den Hauptbahnhof und ein Café angegriffen. Geiselnahmen in Luxushotels wie dem legendären "Taj Mahal" und anderen Gebäuden hielten ganz Indien in Atem.
Juristischer Kampf blieb ohne Erfolg
Kasab war Anfang Mai 2010 der Anschläge für schuldig befunden und zum Tod durch den Strang verurteilt worden. Sein juristischer Kampf gegen das Urteil blieb erfolglos. Ende August bestätigte Indiens Oberster Gerichtshof die Todesstrafe in letzter Instanz. Während seines Prozesses hatte der 24-Jährige die gegen ihn erhobenen Vorwürfe zunächst zurückgewiesen, dann überraschend gestanden, später das Geständnis aber widerrufen. Unter anderem behauptete er, von der Polizei in eine Falle gelockt worden zu sein. Die Polizei hatte ihn nach einer Schießerei an einer Straßensperre in einem gestohlenen Auto festgenommen.
Indien macht die aus Pakistan operierende Terrorgruppe Lashkar-e-Taiba (Armee der Reinen) für die Angriffe verantwortlich. Die Angriffe hatten zu schweren Spannungen zwischen den verfeindeten Atommächten geführt, die das Verhältnis bis heute belasten.
GD/wl (dpa, dapd, afp)