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Silvesternacht in Köln: Angeklagter frei

6. Mai 2016

Die Übergriffe auf Frauen in der Silvesternacht in Köln haben weltweit für Aufregung gesorgt. Im ersten Prozess wegen sexueller Nötigung wurde der Angeklagte freigesprochen - nur wegen Diebstahls wurde er verurteilt.

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Ein mutmaßlicher Sexualstraftäter aus Algerien im Amtsgericht Köln (Foto: Reuters)
Der Angeklagte im Gerichtssaal des Kölner AmtsgerichtsBild: Reuters/W. Rattay

Das Kölner Amtsgericht sah keine Beweise dafür, dass der 26-Jährige zu einer Gruppe gehört hatte, die eine Frau umzingelt, bedrängt und bestohlen haben soll. Das Opfer hatte den Algerier in der Verhandlung nicht wiedererkannt.

Das Verfahren gegen ihn war der erste Fall, in dem ein Sexualdelikt aus der Silvesternacht angeklagt war. Bei dem Mann war das Handy der Frau gefunden worden. Das Mobiltelefon hab er von einem Bekannten gekauft, hatte der Angeklagte erklärt. Das Gericht verurteilte ihn schließlich wegen Hehlerei und wegen eines mitangeklagten Autoaufbruchs zu sechs Monaten Haft auf Bewährung.

Auch der Bruder angeklagt

Ebenfalls angeklagt ist der 23-jährige Bruder des mutmaßlichen Sexualstraftäters. Auch er soll einer Frau das Handy gestohlen haben. Darüber hinaus soll das Brüderpaar am 13. Dezember vergangenen Jahres versucht haben, ein Auto aufzubrechen und aus dem Wagen Wertsachen zu stehlen.

In der Silvesternacht hatten Gruppen von Männern - nach Zeugenaussagen vor allem mit nordafrikanischem und arabischem Aussehen - Frauen am Kölner Hauptbahnhof eingekreist, bedrängt und bestohlen. Insgesamt gingen zu den Vorfällen über 1000 Anzeigen ein, rund die Hälfte davon wegen einer Sexualstraftat. Bislang wurden allerdings erst neun Männer wegen Diebstahls verurteilt.

djo/pab (afp, dpa)