1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Wellinger Fünfter beim Neujahrsspringen

Calle Kops (sid/dpa)1. Januar 2014

Die deutschen Skispringer verpassen beim Neujahrsspringen der Vierschanzentournee den ersten Podestplatz seit 2008 nur knapp. Den Sieg in Garmisch-Partenkirchen sichert sich der Österreicher Thomas Diethart.

https://p.dw.com/p/1Ak3D
Skispringer Andreas Wellinger in der Luft über Garmisch-Partenkirchen (Foto: Daniel Karmann/dpa)
Bester Deutscher beim Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen: Andreas WellingerBild: picture-alliance/dpa

Die DSV-Adler haben beim Neujahrsspringen der Vierschanzentournee den ersten Podestplatz seit 2008 knapp verpasst. Beim Start in das Olympia-Jahr belegte Andreas Wellinger in Garmisch-Partenkirchen als bester deutscher Skispringer den fünften Rang. Der 18 Jahre alte Youngster flog auf 134 und 134,5 Meter. Zum dritten Platz fehlten 11,3 Punkte. "Ich bin natürlich sehr zufrieden", sagte Wellinger, "wir sind auf einem richtigen Weg und machen da weiter." Hoffnungen weckte auch der Auftritt von Richard Freitag, der 133 und 133,5 Meter sprang. "Ich bin froh, dass mir diese Steigerung gelungen ist. Das nehme ich gerne an", frohlockte der zum Auftakt in Oberstdorf gescheiterte Athlet. Andreas Wank und Michael Neumayer kamen auf die Plätze 15 und 19.

Martin Schmitt nicht mehr im Team

Altmeister Martin Schmitt erreichte in seinem letzten Neujahrsspringen den 27. Rang und wurde von den 21.000 Fans frenetisch gefeiert. "Das war traumhaft vor dieser Kulisse. Ich habe alles aufgesogen und es genießen können, es war ein besonderer Tag", sagte Schmitt. Nach dem Wettbewerb strich Bundestrainer Werner Schuster den 35-Jährigen aus dem deutschen Aufgebot für die beiden restlichen Springen. Schmitt sagte in einer ersten Reaktion, er wolle sich "in Ruhe daheim Gedanken machen", ob und wie es sportlich weiter gehen solle. .

Sieg geht nach Österreich

Thomas Diethart hebt die Hände hoch und freut sich über seinen Sieg (Foto: Daniel Karmann/dpa)
Thomas Diethart freut sich über seinen ErfolgBild: picture-alliance/dpa

Den Sieg sicherte sich überraschend der Österreicher Thomas Diethart mit Sprüngen auf 141 und 140,5 Meter. Der 21-Jährige setzte sich auf der Olympia-Schanze von 1972 vor seinem Landsmann Thomas Morgenstern und dem Schweizer Oberstdorf-Sieger Simon Ammann durch. Für Diethart, der die Führung in der Tournee-Wertung von Ammann übernahm, war es der erste Weltcup-Sieg. "Ich bin überwältigt. Das ist so ein geiles Gefühl", sagte Newcomer Diethart nach dem Wettbewerb und freute sich schon auf das nächste Springen in Innsbruck.

Severin Freund in der Krise

Bei den Deutschen patzte dagegen ausgerechnet Frontmann Severin Freund und verstärkte mit seinem Halbzeit-Aus die Misere. "Wir haben derzeit ein Problem: Wir haben keine klare Hierarchie im Team. Die muss sich wieder einstellen", erklärte Bundestrainer Werner Schuster. Freund, der mit 130 Metern sein K.o.-Duell gegen den Japaner Taku Takeuchi verlor und - anders als Michael Neumayer und Schmitt - auch nicht unter die besten Lucky Loser kam, stand die Enttäuschung über das Ende aller Tournee-Chancen ins Gesicht geschrieben. "Ich habe gedacht, dass ich stabiler bin. Es hat wieder nicht gereicht. Das ist sehr schade, aber ich bin einfach schlecht gesprungen", bilanzierte der 25-Jährige. Die weiteren Stationen in Innsbruck und Bischofshofen will er nun dazu nutzen, "wieder in die Spur zurückzufinden". Schuster nahm seine Nummer 1 daher auch in Schutz: "Er trägt das deutsche Skispringen seit einigen Jahren. Aber er ist auch nur ein Mensch und muss damit leben."

Wie Freund erlebte auch Marinus Kraus einen brutalen Absturz. Der 22-Jährige, beim Auftakt in Oberstdorf als Achter noch bester DSV-Springer, schied auf Rang 35 ebenfalls im ersten Durchgang aus. "Er ist noch jung, da geht es immer mal auf und ab", kommentierte Schuster das enttäuschende Ergebnis. Ausgeschieden waren auch Markus Eisenbichler, Daniel Wenig und Karl Geiger. Seit Sven Hannawald 2002 hat kein deutscher Springer mehr in Garmisch-Partenkirchen gewonnen.