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Teilung des Sudan ist offiziell

7. Februar 2011

Das amtliche Endergebnis des Unabhängigkeitsreferendums im Sudan liegt vor. Demnach steht der Abspaltung des Südens von der Regierung in Khartum nichts mehr im Wege. Präsident Al-Baschir akzeptiert die Trennung.

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Grafik Karte Sudan (DW-Grafik)
So soll der Sudan künftig aussehenBild: DW
Männer aus dem Süden Sudans warten in einer Schlange darauf, beim Referendum ihre Stimme abzugeben (Foto: dpa)
Knapp vier Millionen Wähler waren zur Abstimmung aufgerufenBild: picture alliance/dpa

Am Montag (07.02.2011) lag das amtliche Endergebnis vor. Danach stimmten in der historischen Volksabstimmung im Januar fast 99 Prozent der knapp vier Millionen Wähler für die Unabhängigkeit der ölreichen, aber bitter armen Region. Die Trennung des Sudan wird nun am 9. Juli erwartet. Damit entsteht der jüngste Staat Afrikas.

Sudanesischer Präsident akzeptiert Abspaltung

Schon vor der Verkündung des amtlichen Ergebnisses des Unabhängigkeitsreferendums hatte Sudans Präsident Omar Al-Baschir die Abspaltung des Südens anerkannt. "Wir werden heute vor der ganzen Welt verkünden, dass wir die Ergebnisse akzeptieren und die Entscheidungen der Südsudanesen respektieren", sagte Al-Baschir in der sudanesischen Hauptstadt Khartum. Der Südsudan habe die Loslösung gewählt, sagte der Präsident. Seine Regierung wolle weiter "gute Beziehungen, die auf Zusammenarbeit gründen", mit dem bisherigen südlichen Landesteil unterhalten.

Der deutsche Außenminister Guido Westerwelle nannte Al-Baschirs Äußerungen eine "historische Nachricht". Es sei "allein schon geschichtsträchtig", dass das Referendum stattgefunden habe, so der FDP-Politiker. Dass das Ergebnis der Unabhängigkeitsabstimmung nun auch geachtet werde, sei "von großer historischer Bedeutung".

Ein Mann aus dem Süden Sudans trägt eine südsudanesische Fahne (Foto: dpa)
Der 193. Staat der Welt wird vermutlich am 9. Juli offiziell gegründetBild: picture alliance/dpa

USA wollen Unabhängigkeit des Südsudan anerkennen

Auch die EU begrüßt nach Angaben der EU-Sudan-Sonderbeauftragten Rosalind Marsden die Zusagen der sudanesischen Regierung, die Ergebnisse zu respektieren. Mit der Volksabstimmung habe der Sudan einen historischen Moment erlebt. Der Erfolg des Referendums sei auch ein Erfolg der Afrikanischen Union sowie des Vermittlers, dem ehemaligen südafrikanischen Präsidenten, Thabo Mbeki. Die EU wolle mit dem neuen Staat eng zusammenarbeiten. Marsden rief den Sudan außerdem zur Zusammenarbeit mit dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag auf. Dieser hatte einen Haftbefehl gegen den sudanesischen Präsidenten Omar Al-Baschir erlassen.

Die USA wollen den Südsudan als unabhängigen Staat anerkennen. Präsident Barack Obama beglückwünschte die Menschen im Süden des nordostafrikanischen Landes zu einem erfolgreichen und inspirierenden Referendum. Die Abstimmung sei eine weitere Etappe auf Afrikas langer Reise zu Gerechtigkeit und Demokratie.

Im Juli soll der 193. Staat der Welt offiziell gegründet werden. Die Abstimmung über die Unabhängigkeit war der Schlusspunkt eines im Jahr 2005 von der Zentralregierung in Khartum und südsudanesischen Rebellen unterzeichneten Friedensabkommens. Sie beendete einen mehr als 20 Jahre dauernden Bürgerkrieg zwischen dem christlich dominierten Süden und dem muslimisch geprägten Norden, in dem mehr als zwei Millionen Menschen ums Leben kamen.

Autorin: Pia Gram/Annamaria Sigrist (afp, rtr, kna)
Redaktion: Sabine Faber/Reinhard Kleber